Ideenwetbewerb: Stadt mit Startups

Bgm. Kulmer und Landesrat Fellner mit Preisträgern und Sponsoren (Foto: Stadt St. Veit)
Bgm. Kulmer und Landesrat Fellner mit Preisträgern und Sponsoren (Foto: Stadt St. Veit)

Kürzlich gab es in meiner Heimatstadt St. Veit an der Glan einen Ideenwettbewerb  - Ideen4Kärnten - der es zum Ziel hatte, die Innenstadt zu beleben. Als einer, der seit mehr als zwei Jahrzehnte das Thema Unternehmensgründungen besetzt war die Grundlage meiner Idee klar. St. Veit muss zum Mekka für Unternehmensgründungen werden! Nachfolgend dazu mein präsentiertes Kurzkonzept mit dem ich den 5. Platz von 157 Einreichungen belegen konnte:

 

Ausgangsbasis

Ein zunehmend schwieriges Unterfangen vieler Kommunen ist der Bereich der Standort- bzw. Wirtschaftspolitik. Denn während es immer mehr Betriebsansiedelungen auf der „Grünen Wiese“ und attraktive Industriezonen gibt, verwaisen viele Innenstädte. Was also tun? Darüber diskutieren Experten seit vielen Jahren und wissen, dass der Abgang „natürlich gewachsener Frequenzen“ in den Zentren nur schwer wettzumachen ist! Es gilt also „“Neue Frequenzen“ in mit zeitgemäßen Ideen zu schaffen. Nachfolgend wird ein Vorhaben vorgestellt, welches das Ziel hat, dem städtischen Aderlass entgegenzuwirken, die Innenstadt zu beleben, deren Attraktivität zu erhöhen und gleichzeitig die Leerstände zu reduzieren. Nämlich die Stadt mit Startups, einer Initiative für nachhaltige Unternehmensgründungen!

 

Bgm. Kulmer und Landesrat Fellner nahmen mich als Preisträger in die Mitte (Foto: Stadt St. Veit)
Bgm. Kulmer und Landesrat Fellner nahmen mich als Preisträger in die Mitte (Foto: Stadt St. Veit)

Was ist damit gemeint?

Die Idee ist, dass die geschichtsträchtige Innenstadt von St. Veit einen Schwerpunkt für Unternehmensgründungen - bzw. junge Unternehmen - setzt. Das kann thematisch erfolgen, wenn sich z.B. innovative Unternehmen im Umfeld der St. Veiter Industrie etablieren und sich dabei auf die Segmente Holz, Solartechnik oder andere Bereiche spezialisieren. Oder Handelsbetriebe und Dienstleister, die in den angestrebten Branchenmix passen. Aus Sicht des Autors ist aber auf alle Fälle eine „kritische Masse“ anzustreben die notwendig wäre, um der Innenstadt zusätzliches Leben einzuhauchen.

Ratsam wäre daher, das Angebot breiter zu gestalten, aber dennoch einen Fokus auf bestimmte Branchen zu legen, die Buntheit der Gründerszene allerdings zuzulassen! Ein gezielter Aufnahmemodus sollte daher eine Grundvoraussetzung sein.

 

Es gilt in der Folge Unternehmensgründer*Innen bzw. jungen Unternehmen nicht nur freistehende Lokale zur Verfügung zu stellen, sondern sie auch zu begleiten. Um ein effizientes Öko-System zu schaffen muss man auch Kooperationen mit bestehenden Gründungsinitiativen (Gründerservice der WKK, Unternehmensgründungsprogramm des AMS …) genauso andenken wie die Unterstützung durch Banken und die aktive Begleitung durch fachlich erfahrene Coaches und Mentoren. Besonders nützlich würde sich auch ein Partnernetzwerk aus Leitbetrieben der Region erweisen.

 

Welcher Standort?

Der Schreiber hat naturgemäß wenig Einblick in das Leerstands-Management der Stadt. Man kann aber da-von ausgehen, dass das Stadtmarketing etliche Adressen kennt, die für das Projekt zur Verfügung stehen. Attraktiv wären aber folgende Standorte, wohl wissend, dass „Insider“ weitere Plätze kennen:

Zum einen das Areal Unterer Platz 4, welches sich im Privatbesitz befindet. Es zeichnet sich durch ideal gelegene Räumlichkeiten aus und ganz besonders durch einen Innenhof, der viele Möglichkeiten zum Gedankenaustausch und Netzwerken bietet. Naheliegend sind auch freistehende Geschäftslokale.

Eine Option könnte auch das Gebäude sein, in dem bisher die Feuerwehr untergebracht war. Es bietet sehr viel Platz, welcher allerdings entsprechend adaptiert werden müsste.

 

Was wäre der Nutzen der Gemeinde? 

  • Zusätzliche Chancen zur dauerhaften Belebung der Innenstadt
  • Erhöhung der Kaufkraft
  • Anziehungskraft für junge Unternehmen und innovative Ideen
  • Sehr wahrscheinlich auch Zustrom junger Familien
  • Gezielte Belebung des Ortskerns
  • Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes St. Veit
  • Minimierung der Leerflächen, Erhöhung der Attraktivität

 

Warum gibt es die Idee zu diesem Projekt?

Weil der Verfasser des Kurzkonzeptes auf über mehr als zwanzig Jahre erfolgreiche Tätigkeit im Bereich Unternehmensgründungen in Kärnten verweisen kann und für alle maßgeblichen Institutionen in Kärnten tätig war (und nach wie vor ist), die sich mit dieser Thematik befassen. Eine Marktkenntnis darf also als gegeben angenommen werden.

 

Die brennende Frage ist nun ob und wie die Wettbewerbs-Verantwortlichen an das Projekt herangehen bzw. dieses umsetzen wollen. Wie geht es also weiter? Ob weiterhin Popup-Stores forciert werden, deren Sinnhaftigkeit ich nach wie vor nicht verstehe oder ob man seitens der Gemeinde gewillt ist größer zu denken. Die Stadt Ried, die von der Größe her vergleichbar mit St. Veit ist, zeigt wie's geht. Man darf gespannt sein ...!

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